Wettbewerb Areal Hardturm, Zürich

Wettbewerb 2. Rang

Eine runde Sache
Das Gesamtkonzept basiert auf dem Grundsatz der Bedarfsreduzierung hinsichtlich Betriebsenergie und grauer Energie. Durch die Nutzung ist eine komplexe Gebäudeform vorgegeben – trotzdem ist es gelungen, eine gute Kompaktheit der Gebäudeteile zu erreichen. Die Gebäudehüllzahl liegt mit ca. 1,5 deutlich unter dem für Sportbauten und Gastronomie typischen Mittelwert. Das beheizte Volumen wird auf ein Minimum beschränkt, warme und kalte Zonen klar voneinander abgetrennt und strukturiert. Bei der Materialwahl dominieren durchgehend robuste langlebige Materialien. Die flexible Metallfassade ist recyclingfähig und durch mechanische Verbindungsmittel ist eine gute Systemtrennung möglich. Für die Betonwanne im Bereich Spielfeld und Parkgarage ist der Einsatz von Recyclingbeton vorgesehen.

Frostschutz für den Rasen
Sportrasen müssen beheizt werden, um Frostsicherheit und gutes Rasenwachstum zu gewährleisten. Um aber auch die Ziele eines 2000-Watt-tauglichen Stadions zu erfüllen, wird bei kalten Aussentemperaturen warmes Grundwasser über die Rasenheizung gezielt zum Wurzelwerk geführt. Dieses System bietet Frostschutz bis -4°C und reduziert den Wärmebezug für die Rasenheizung ab Fernwärme um 80 %.

Das Stadion als Kraftwerk
Die Dachgeometrie des Faltdaches eignet sich perfekt für die Platzierung von Photovoltaikmodulen. Die vollständige Belegung verwirklicht die Integration des Solarkraftwerkes in die Architektur auf elegante Weise. Mit den gewählten Neigungswinkeln und der geringen Eigenabschattung ist ein hoher Ertrag garantiert. Nicht belegbare Restflächen werden aus optischen Gründen mit Glasersatzmodulen belegt.

Es wurde jeweils eine Vergleichsrechnung durchgeführt mit Hochleistungsmodulen mit über 20 % Wirkungsgrad, sowie mit Standard-Laminatmodulen. In beiden Varianten ist es möglich, den auf dem Grundstück verbrauchten Strom vollständig abzudecken und darüber hinaus einen teils erheblichen Überschuss zu erwirtschaften.

Die Ertragssimulation wurde mit der Software Ecotect durchgeführt. Die vollflächig verlegten Photovoltaikmodule sind wesentlicher Bestandteil des architektonischen Konzeptes. Die gewählten Module erzeugen homogene Flächen, die sich durch die Faltung zu einer interessanten Dachlandschaft zusammenfügen. Das Stadion hat dadurch das Potential eine Vorbildstellung für solare Bauten einzunehmen.

Bauherrschaft
Stadt Zürich

Architekt
Graber Pulver Architekten AG

Objekt
Hardturmstadion

Energiebezugsfläche
EBF 21’120 m2

Modulfläche Photovoltaik
Flachdach 13‘032 m2
Anlagenleistung Photovoltaik
Flachdach 1‘865 kWp
Jährlicher Ertrag Photovoltaik
Flachdach 1‘609‘800 kWh
Alle Werte gemäss Phase ‚Wettbewerb‘

Auftrag
Lenum und EK Energiekonzepte AG:

  • Erstellung des Energiekonzepts in Zusammenarbeit mit dem Haustechnikplaner
  • Ertragsermittlung für die Photovoltaikanlagen
  • Dreidimensionale Modellierung des Gebäudes zur Ertragssimulation