Neubau und Sanierung MFH Hohlstrasse, Zürich
Minergie®-P-A-Arealüberbauung
Die urbane Arealerweiterung besteht aus einem Neubau, der den Blockrand schliesst, und der Sanierung des Bestandsgebäudes im Innenhof. Das erhaltenswerte Werkstattgebäude wird durch eine Umnutzung einer neuen Aufgabe zugeführt.
In der Hohlstrasse entsteht auf wenig Raum eine Kombination aus hochwertigem Wohnraum, Arbeiten und Begegnung mit Café. Das Ensemble erfüllt höchste energetische Anforderungen. Diese werden durch die Zertifizierung Minergie®-P-A bestätigt. Die Kombination aus Minergie®-P, Minergie®-A und dem vorhandenen Nutzungsmix ist einzigartig.
Der hohe Energiestandard wird dank einer umfassenden Sanierungsstrategie und einem kompakten Neubau gut erfüllt. Innovative Materialien mit wenig grauer Energie und modernste Gebäudetechnik kommen zum Einsatz. Beide Gebäude werden über eine gemeinsame hocheffiziente Grundwasser-Wärmepumpe sowie eine grosse, dachintegrierte PV-Anlage versorgt. Dadurch wird im Betrieb nicht nur wenig Energie verbraucht sondern auch ein Überschuss erzeugt, der ins Netz eingespiesen wird.
Lärm
Um auch an dieser stark lärmbelasteten Strassenfassade einen hohen Wohnkomfort sicherstellen zu können, sind Spezielle Massnahmen notwendig. Deshalb wurden eigens Schalldämmerker entwickelt, deren Wirkung erst mit Simulationen und anschliessenden Messungen bestätigt werden konnte. Mit diesem detaillierten Verfahren kann von der pauschalen Bewilligungspraxis abgewichen und eine projektoptimierte Lösung gefunden werden.
Pilot & Demonstrationsprojekt
Als Gesamtkoordinatorin, zusammen mit dem Fachplanerteam, den Architekten, dem Bauherrn und der Forschungsanstalt EMPA demonstrieren und pilotieren wir diverse Materialien und Systeme.
Unter dem Namen Innovatives Gesamtprojekt Hohlstrasse 100, Zürich wird das Bauvorhaben sowohl vom Bundesamt für Energie als auch vom AWEL als Pilot & Demonstrationsprojekt unterstützt. In dessen Rahmen kommen fünf innovative Massnahmen zur Umsetzung, welche von beiden Stellen mitgetragen und gefördert werden:
I) Ultradünne Fassade mit Aerogeldämmung zur Maximierung der Nutzfläche
II) Phasenwechselelemente zur Reduktion der Heiz‐ und Kühlenergie, respektive zur Erhöhung des Komforts
III) Wassermonitoring zur Reduktion des Energieaufwands für Warmwasser
IV) Vakuumisolierglas zur Reduktion des Ressourcenverbrauchs der Verglasung
V) Monitoring der komplexen Gebäudetechnik als Grundlage für einen ökonomischen und ökologischen Betrieb
Bauherrschaft
Privat
Architekt
Dietrich Schwarz Architekten
Objekt
Wohnen, Verkauf, Gastronomie
Bauzeit
2015 bis 2016
Energiebezugsfläche
EBF Neubau 2‘750 m2
EBF Bestand 1‘600 m2
Effektiver Heizwärmebedarf
Qh,eff 54 MJ/m2
Energieträger
Grundwasser-WP (124 kW)
PV-Anlage (80kWp)
Auftrag
EK Energiekonzepte AG und Lenum AG:
- Gesamtkoordination Bauphysik und Lärmschutz
- Gesamtkoordination und Nachweis MINERGIE-P-A
- Gesamtkoordination und Begleitung P&D
- Planung PV-Anlage
FE-Partner:
- Gesamtkoordination Gebäudeleitsystem