Zirkularität am Bau – Innovationsprojekt Recyclingzentrum Juch-Areal

Der Neubau des Recyclingzentrums Juch-Areal von Entsorgung + Recycling Zürich soll das erste komplett zirkulär gedachte Bauprojekt der Stadt Zürich werden. In einem Architekturwettbewerb wurde explizit nach einem Projektentwurf gesucht, der einen möglichst hohen Anteil an wiederverwendeten Bauteilen integriert. Anfang März 2023 wurde das Siegerprojekt auserkoren: ein Entwurf von Graber Pulver Architekten AG aus Zürich, Weber + Brönnimann AG aus Bern und Manoa Landschaftsarchitekten GmbH aus Meilen. Wir von EK durften das Planungsteam mit unserer Expertise in Sachen Bauphysik, Nachhaltigkeit und Haustechnik-Konzept ergänzen.

Maximale Nutzung wiederverwendeter Bauteile
«Es ist ein enorm spannendes Projekt mit absolutem Pioniercharakter, da wir das Potenzial des zirkulären Bauens bis zum Höchstmass ausschöpfen», zeigt sich EK-Projektleiter Stefan Bürkli begeistert. Das Ziel ist hoch gesteckt: Im Vergleich zu einem konventionellen Neubau sollen bei der Erstellung des Recyclingzentrums ganze 600 Tonnen CO2 eingespart werden – dies entspricht rund 40 Prozent der Treibhausgasemissionen. Das erfordert viel Kreativität in der Planung und Flexibilität in der Umsetzung.
Bis 13. März kann das Siegerprojekt noch in der Wettbewerbsausstellung besichtigt werden:

Save the date:
Wettbewerbsausstellung bis 13. März 2023 im Ausstellungsraum Werd in Zürich
Fachveranstaltung am Donnerstag, 9. März, 18:30 Uhr

Zum Siegerprojekt – Stadt Zürich

Graber Pulver Architekten

Mehr zum Projekt

Auch unkonventionelle Ideen wurden im regen Austausch des Planungsteams entwickelt.

Kreativität beim Einsatz von Materialien
Die vorgesehenen Materialien und Rohstoffe kommen Grossteils aus der näheren Umgebung von Zürich – beispielsweise eine bestehende Halle, die 1:1 mit geringen Anpassungen am neuen Ort wiederaufgebaut wird. Einfallsreich und ungewöhnlich sind zum Beispiel die vorgesehenen Wandaufbauten: die Holzrahmenkonstruktionen dürfen mit alten Büchern, Zeitschriften und Kleidern gedämmt werden. Die Fassade darf sich u.a. aus rezyklierten Glas und Aluminium, aber auch aus alten Küchenabdeckungen, Türen und Tischplatten zusammensetzen.
Ein Musterbeispiel für Ressourcenschonung und Klimaschutz durch die Weiternutzung von Baumaterialien. «Auch der Bau selbst kann später wieder optimal rückgebaut und wiederverwertet werden», erklärt EK-Nachhaltigkeitsexperte Florian Sutter, der auch im Planungsteam mitwirkt.