Nachhaltige Quartierentwicklung Gebiet Zimel, Unterägeri
Ausgangslage
Die Korporation Unterägeri besitzt umfangreiche Bauflächen im Quartier Zimel in der Gemeinde Unterägeri. Die Korporation beabsichtigt, im Gebiet Zimel für die Nachfrage ihrer Mitglieder und ggf. für Bewohner in Unterägeri eine vielfältige Wohnüberbauung unter besonderer Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten kontinuierlich über einen Zeitraum von ca. 15 bis 20 Jahren etappiert zu realisieren. Für die geplante Überbauung wurde ein nachhaltiges Gesamtenergiekonzept beauftragt, welches parallel zum Architekturwettbewerb lief.
Szenariobasierte Planung
Dazu wurde untersucht, welcher Energiebedarf bei einer etappierten Bebauung über einen Zeitraum von 15 bis 20 Jahren zu decken ist und welche Wärmeerzeugungssysteme unter wirtschaftlichen und ökologischen Gesichtspunkten dafür in Frage kommen. In der benachbarten Überbauung bestand bereits eine Holzschnitzelheizung, die in naher Zukunft ausgebaut werden sollte und über ein Nahwärmenetz Wärme abgeben kann. Da zum Zeitpunkt der Untersuchung noch keine gebäudespezifischen Merkmale bekannt waren, wurden für die Berechnungen ein Muster-MFH definiert und drei Bebauungsszenarien angenommen.
Vor- und Nachteile
Nach einer ersten Grob-Ausscheidung wurden vier Wärmeerzeugervarianten für die detaillierte Analyse ausgewählt: Dezentrale Erdsonden-Wärmepumpen und Aussenluft-Wärmepumpen, Pelletsheizungen (dezentral) sowie eine zentral über eine Nahwärmenetz angeschlossene Holzschnitzelheizung. In einem weiteren Schritt wurde die Nutzung von Sonnenenergie (Solarthermie und Photovoltaik) in Abhängigkeit der Varianten beurteilt. Die Analyse führte zur Identifikation der wirtschaftlichsten und der ökologischsten und Variante. Weitere Aspekte wie die Preisstabilität, die Bewilligungsfähigkeit sowie technische Kriterien (Sommerbetrieb, gestaffelte Bebauung) wurden einbezogen.
Solarenergienutzung
Die Prüfung von Konzepten mit der Integration von Solarthermie (Wärme) und Photovoltaik (Strom) ergab einen klaren Favoriten: Photovoltaik. Dies lag daran, dass bei der Wahl von Solarstrom die gesamte Dachfläche belegt werden kann, während bei Solarthermie der Wärmebedarf im Sommer (Brauchwarmwasser) die Anlagegrösse limitiert. So kann durch die Kombination aus Wärmepumpen und Photovoltaik über das Jahr gesehen rund doppelt so viel Wärme erneuerbar bereitgestellt werden.
Bauherrschaft
Korporation Unterägeri
Objekt
Quartier Zimel
Bauzeit
2014-2031
Auftrag
EK Energiekonzepte AG:
- Konzept Wärmebereitstellung
- Konzept Solarenergienutzung