Umbau Mehrfamilienhaus, Elisabethenstrasse, Zürich

Denkmalpflege und Sanierung
Das siebenstöckige Mehrfamilienhaus direkt neben dem Tramdepot Wiedikon wurde bereits 1896 errichtet – dementsprechend hoch war der Sanierungsbedarf. Neben der räumlichen wurde insbesondere eine energetische Sanierung der gesamten Hülle realisiert. Diese wurde in enger Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege umgesetzt, da das Gebäude im kommunalen Inventar ist. Entstanden sind hochwertige, zahlbare Wohnungen, die unterschiedliche Wohnformen abdecken und auch zukünftige Änderungen ohne bauliche Eingriffe erlauben.
Das Umbauprojekt wurde aufgrund der sozialen Nachhaltigkeit mit dem „best architects24“ Preis ausgezeichnet.

Bausubstanz und Wärmeversorgung
Zu Beginn wurde eine umfassende Zustandsanalyse des Bauwerks durchgeführt. Grossen Wert wurde darauf gelegt, möglichst viel der alten Bausubstanz zu erhalten. So wurde beispielsweise die Heizungsinstallation übernommen – sowohl Radiatoren, also auch Wärmeverteilung und Wärmeabgabe blieben bestehen. Für die Wärmeversorgung kommt neu eine Luft-Wasser-Wärmepumpe zum Einsatz.

Energetische Sanierung
Die Lage als Eckhaus und die Vorgaben der Denkmalpflege führten dazu, dass für die drei unterschiedlichen Fassaden individuelle Lösungen erforderlich waren. Die Strassenfassade sowie die Gebäudekubatur und das Dachbild stehen unter Schutz. So wurde die strassenseitige Fassade innenseitig mit Feuchteschutzdämmung ergänzt und die bereits vorhandenen Holzrolladen erneuert – ein tiefer Eingriff konnte so vermieden werden.
Die Hoffassade wurde mit einem Anbau erweitert und hochwertig gedämmt. Die bisherige Brandwand ohne Fenster wurde ebenfalls ertüchtigt und mit Fensteröffnungen aufgewertet. Weiters wurden das Dach und die Kellerdecke gedämmt und alle Fenster ersetzt.

Lärm- und Schallschutz
Die Decken des Bestands wiesen einen sehr schlechten Luftschallwert auf. Durch den Einsatz von herunterhängenden Decken konnte nicht nur der Schallschutz wesentlich verbessert werden – auch der Erhalt des historischen Fischgrat-Parketts wurde so sichergestellt.

Wohnraumerweiterung
Durch einen neuen Anbau – bestehend aus offenem Balkon und geschlossenem Erker/Loggia – konnte der bestehende Wohnraum Richtung Hof vergrössert werden. Ansonsten wurde kaum in die Grundriss-Struktur eingegriffen: Die kleinen, aber gut möblierbaren Zimmer blieben unverändert, lediglich die Nasszelle und die Küchen wurden umfassend saniert. 

Bauherrschaft
Stiftung Bauen und Wohnen (SWB)

Architekt
Bob Gysin Partner BGP, Zürich

Objekt
MFH Umbau

Bauzeit
2017 – 2023

Energiebezugsfläche (Neubau)
EBF: 770 m2

Auftrag
EK Energiekonzepte AG:

  • Zustandsanalyse
  • Bauphysik (Lärm- und Schallschutz, energetische Sanierung, winterlicher und sommerlicher Wärmeschutz)
  • Energienachweis
  • Fördergelder