Grösstes MINERGIE-P-ECO-Hochhaus der Schweiz
Der Uetlihof in Zürich, welcher 1976 erbaut wurde, ist das grösste Bürogebäude der Credit Suisse. Mit der Erweiterung auf der Südseite – dem Bau des neuen Uetlihof 2 – entstanden über 2’000 zusätzliche Arbeitsplätze. Mit insgesamt 8’000 Mitarbeitenden ist der Uetlihof das grösste Bürogebäude der Schweiz.
Mit seiner Energiebezugsfläche von über 40‘000 m2 ist der Uetlihof 2 auch das grösste derartige Gebäude in MINERGIE-P-ECO.

Minimaler Heizenergiebedarf
Ausgangspunkt für den tiefen Wärmebedarf sind die kompakte Gebäudeform (Gebäudehüllzahl 0.38) und die hoch wärmegedämmte Aussenhülle. Der geringe Heizwärmebedarf wird durch eine sehr effiziente Wärmepumpe bereit gestellt, welche die Abwärme des Rechenzentrums nutzt.

Sommerlicher Raumkomfort
Im Sommer stellt sich demgegenüber die Aufgabe, die internen Lasten energieeffizient abzuführen. Die Gebäudemasse wird dazu für den Ausgleich der Temperaturschwankungen über den Tagesverlauf genutzt. Die eigens für das Projekt entwickelten Deckensegel vereinen die Funktionen Akustik, Kühlung und Lüftung. Die Gebäudemasse bleibt thermisch offen.

Tageslicht
Minergie-P-ECO stellt hohe Anforderungen an die Verfügbarkeit von Tageslicht und die Effizienz der Beleuchtung. Die Anordnung der Arbeitsplätze in Fassadennähe und die gezielte Platzierung der drei Atrien, welche als Lichtschächte funktionieren, gewährleisten, dass alle Arbeitsplätze ausreichend mit Tageslicht versorgt werden. Die notwendige Ergänzung durch künstliche Beleuchtung erfolgt bei den Arbeitsplätzen durch intelligent gesteuerte LED-Stehleuchten nach dem neuesten Stand der Technik.

Label ECO und GI
Die Label ECO und GI Gutes Innenraumklima sind Garant dafür, dass die Nutzer des Gebäudes ein baulich komfortables und gesundes Umfeld vorfinden. So zeichnet sich das Gebäude durch die Verwendung ökologischer Materialien aus, welche die Belastung von Umwelt und Innenraumluft minimieren. Die verbaute Menge an Recyclingbeton in diesem Umfang dürfte für ein Hochbauprojekt einmalig sein.

Trotz der grossen Zahl neu geschaffener Arbeitsplätze kann dank des erweiterten Angebots an öffentlichen Verkehrsmitteln auf die Erstellung neuer Parkplätze verzichtet werden. Auch hier setzt der Uetlihof neue Massstäbe in nachhaltiger Bautätigkeit.

Ausgangslage
Die Korporation Unterägeri besitzt umfangreiche Bauflächen im Quartier Zimel in der Gemeinde Unterägeri. Die Korporation beabsichtigt, im Gebiet Zimel für die Nachfrage ihrer Mitglieder und ggf. für Bewohner in Unterägeri eine vielfältige Wohnüberbauung unter besonderer Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten kontinuierlich über einen Zeitraum von ca. 15 bis 20 Jahren etappiert zu realisieren. Für die geplante Überbauung wurde ein nachhaltiges Gesamtenergiekonzept beauftragt, welches parallel zum Architekturwettbewerb lief.

Szenariobasierte Planung
Dazu wurde untersucht, welcher Energiebedarf bei einer etappierten Bebauung über einen Zeitraum von 15 bis 20 Jahren zu decken ist und welche Wärmeerzeugungssysteme unter wirtschaftlichen und ökologischen Gesichtspunkten dafür in Frage kommen. In der benachbarten Überbauung bestand bereits eine Holzschnitzelheizung, die in naher Zukunft ausgebaut werden sollte und über ein Nahwärmenetz Wärme abgeben kann. Da zum Zeitpunkt der Untersuchung noch keine gebäudespezifischen Merkmale bekannt waren, wurden für die Berechnungen ein Muster-MFH definiert und drei Bebauungsszenarien angenommen.

Vor- und Nachteile
Nach einer ersten Grob-Ausscheidung wurden vier Wärmeerzeugervarianten für die detaillierte Analyse ausgewählt: Dezentrale Erdsonden-Wärmepumpen und Aussenluft-Wärmepumpen, Pelletsheizungen (dezentral) sowie eine zentral über eine Nahwärmenetz angeschlossene Holzschnitzelheizung. In einem weiteren Schritt wurde die Nutzung von Sonnenenergie (Solarthermie und Photovoltaik) in Abhängigkeit der Varianten beurteilt. Die Analyse führte zur Identifikation der wirtschaftlichsten und der ökologischsten und  Variante. Weitere Aspekte wie die Preisstabilität, die Bewilligungsfähigkeit sowie technische Kriterien (Sommerbetrieb, gestaffelte Bebauung) wurden einbezogen.

Solarenergienutzung
Die Prüfung von Konzepten mit der Integration von Solarthermie (Wärme) und Photovoltaik (Strom) ergab einen klaren Favoriten: Photovoltaik. Dies lag daran, dass bei der Wahl von Solarstrom die gesamte Dachfläche belegt werden kann, während bei Solarthermie der Wärmebedarf im Sommer (Brauchwarmwasser) die Anlagegrösse limitiert. So kann durch die Kombination aus Wärmepumpen und Photovoltaik über das Jahr gesehen rund doppelt so viel Wärme erneuerbar bereitgestellt werden.